Die Geschichte von Oberöfflingen
Erste urkundliche Erwähnung Oberöfflingens
Im Jahr 785 bestätigte Karl der Große dem Kloster Echternach den Besitz der "villa officinus super fluvio Lisera", die sich in der Region Öfflingen an der Lieser befindet. Diese Bestätigung bezieht sich auf eine Schenkung, die von Karlmann, Karls großem Bruder, im Jahr 771 an das Kloster gemacht wurde, jedoch ohne eine offizielle Urkunde dokumentiert worden war.
Dies stellt die erste schriftliche Erwähnung des Öfflinger Gebiets dar. Das Originaldokument ist verloren gegangen, doch zwei Abschriften aus dem 12. und 13. Jahrhundert sind im "Goldenen Buch" der Abtei Echternach, dem "liber aureus", erhalten geblieben.
Die Geschichte des "Goldenen Buches" spiegelt die turbulente Geschichte des Klosters Echternach wider. Im Jahr 1794 flohen die Mönche des Klosters vor französischen Truppen und brachten einen Teil der Klosterschätze ins Benediktinerkloster auf dem Petersberg bei Erfurt. Durch Vermittlung des Benediktiners Maugerard erwarb später der Herzog von Gotha das liber aureus. Das "Goldene Buch" befindet sich derzeit in der Forschungsbibliothek auf Schloss Friedenstein in Gotha.
Die Ausstellung der Öfflinger Ersturkunde durch Karl den Großen ist historisch nicht eindeutig datiert.
In einer der ersten Abschriften fehlt jegliche Jahresangabe, während eine spätere Abschrift den Vermerk "im 12. Jahr der Regierung des Königs Karl" enthält.
Karl der Große wurde 768 zum König gekrönt; dementsprechend würde sein 12. Regierungsjahr in den Zeitraum von 779/780 fallen.
Diese Datierung ist jedoch umstritten. Der damalige Abt des Klosters Echternach, Beonrad, wird in der Öfflinger Urkunde als „Erzbischof von Sens“ bezeichnet, was problematisch ist, da er dieses Amt erst 785 erhielt.
Daher könnte die erste urkundliche Erwähnung Öfflingens auf das Jahr 785 datiert werden.
Die Urkunde belegt jedoch eindeutig, dass das Kloster Echternach bereits vor 771, dem Jahr des Todes Karlmanns, Rechte in Öfflingen besaß.
Chronik zu 1200 Jahre Oberöfflingen
Im Jahr 1985 feierte die Gemeinde Oberöfflingen ihr 1200-jähriges Bestehen. Zu diesem Anlass überreichte der damalige Ortsbürgermeister Erich Rach allen Bürgern eine detaillierte Chronik. Das Werk mit dem Titel "Oberöfflingen - Geschichte eines Eifeldorfes" wurde von Wolfgang Schmitt-Kölzer und Günter Hesse verfasst und umfasst 240 Seiten. Diese Chronik wird von den Einwohnern bis heute geschätzt und wirkt als wichtige Informationsquelle über die Geschichte des Dorfes. Obwohl neue Exemplare nicht mehr erhältlich sind, können einige gebrauchte Exemplare möglicherweise über Online-Plattformen erstanden werden.
Das Gemeindewappen
Mit Genehmigung der Bezirksregierung vom 14. Oktober 1982 erhielt die Ortsgemeinde Oberofflingen das Recht, ein eigenes Wappen zu führen.
Dieses Wappen beschreibt sich folgendermaßen: Es ist in Rot und Silber geteilt, wobei im oberen Feld ein silbernes Glevenkreuz und im unteren Feld drei rote Schrägbalken dargestellt sind.
Der Entwurf wurde nach intensiven Beratungen zwischen dem Gemeinderat und Vertretern der Ortsgemeinde von Herrn Karl E. Becker aus Malberg erstellt. Der Gemeinderat Oberöfflingen hat diesen Entwurf am 18. August 1982 einstimmig angenommen. Dem Bestandteil des Beschlusses lag zudem ein fachheraldisches Gutachten des Landeshauptarchivs Koblenz zugrunde.
In der weiteren Begründung wird ausgeführt: Der Ort (Ober)Öfflingen wurde von Karlmann an das Kloster Echternach geschenkt, eine Schenkung, die von Karl dem Großen bestätigt wurde. Das Kloster Echternach führte als Symbol ein Glevenkreuz (Lilienkreuz), das im oberen Feld des Wappens abgebildet ist.
Im Landeshauptarchiv Koblenz befindet sich ein Siegelabdruck des Heinrich von Ufflingen aus dem Jahr 1451, wobei „Ufflingen“ die historische Bezeichnung für (Ober)Offlingen darstellt. Dieses Siegel zeigt in Silber drei rote Schrägbalken.
Namensentwicklung
Urkundlich genannt ist:
785 Officinus
817 Uffeninge
895 Uffichina
915 Uffeninga
1179 Offeningen
1291 Uffeningen
1339 Obcrufningen
1385 Ufflingen
1570 Ufflingen
1615 Oberufflingen
1719 U ffingen
1784 Oberufflingen
1793 Ufflingen
18 16 Ober-Ocflingen
1832 Oberofflingen
Nach lateinischen Wörterbüchern bedeutet "Officina" Werkstätte, Sitz, Herd oder Quelle.
Max Müller zitiert in seinem Werk "Ortsnamen" Duncanges Glossar, das besagt: "Officinae in Monasteriis, dictae aediculuae, in quibus asservantur, quae ad victus aut alios usos Monachorum spectant." Dies deutet darauf hin, dass Officinae die Vorrats- und Wirtschaftsgebäude der Klöster waren.
Diese Interpretation des Ortsnamens könnte jedoch zu eng gefasst sein. In der ersten urkundlichen Erwähnung "Officinus super Lisera" wird unter anderem auf Land, Häuser, zugehörige Gebäude sowie auf Freie, Hörige, Wälder, Felder, Wiesen, Gewässer und Wasserläufe verwiesen. Dies deutet darauf hin, dass in dem geschenkten Gebiet bereits Ansiedlungen vorhanden waren, in denen die Echternacher Mönche ihren Aufgaben nachgehen konnten. Daher sollte der Begriff "Officinus" eher mit "Wirkungsstätte" übersetzt werden.
Die Unterscheidung zwischen den beiden Gemeinden "Öfflingen" begann bereits im 14. Jahrhundert in Neder- und Aver-Ufflingen. Diese Namensnennungen waren bis Ende des 18. Jahrhunderts nicht durchgehend einheitlich. Da jeder Ort in einem anderen Herrschaftsbereich – Kurstaat Trier und Grafschaft Manderscheid – lag, genügte oft die Benennung "Ufflingen". Erst im 19. Jahrhundert setzte sich die heutige amtliche Schreibweise "Oberöfflingen" durch.
Wussten Sie, dass...?
Im Jahr 1686 zählte die Gemeinde 95 Einwohner, die von 36 Pferden und 605 Stück Vieh begleitet wurden – ein lebendiges Zeugnis einer dynamischen Gemeinschaft!
Im Jahr 1887 wurde die erste Wasserleitung beschlossen – ein weiterer Schritt in die Zukunft.
1917 war die Maikäferplage so schlimm, dass Kinder sie als Hühnerfutter sammelten.
Im Jahr 1972 wurde die Volksschule geschlossen, doch die Schüler suchten mutig neue Perspektiven in den umliegenden Orten Laufeld und Manderscheid.
1977 landeten Trümmerteile eines Flugzeugtriebwerks nahe Oberöfflingen.
1984 erlebte Oberöfflingen einen bemerkenswerten Auftritt im Fernsehen während eines historischen Ernteeinsatzes. Oberöfflingen – ein Dorf voller Geschichte, das seine Traditionen mit Stolz bewahrt und mit Optimismus in die Zukunft blickt.
Lassen Sie uns gemeinsam die nächsten bemerkenswerten Kapitel dieser faszinierenden Erzählung verfassen!

Zur Biederburg in Oberöfflingen
Im Jahr 2023 erlebte unser wunderschöner Ort eine unglaubliche Auszeichnung – wir wurden sogar im SWR Fernsehen gefeiert! Ein inspirierender Moment, der zeigt, was wir zusammen erreichen können. Wenn du mehr über diesen tollen Beitrag zu unserer Mofagäng erfahren möchtest, findest du hier den Link zur damaligen Sendung. Lass dich von unserem Tatendrang anstecken und motiviere dich, deine eigenen Träume zu verwirklichen!